Menschen die überheblich und eingebildet sind, die immer alles besser wissen und sich für bessere Menschen halten finde ich schwierig. Menschen die in Diskussionen immer Recht haben wollen und nur ihre Meinung gelten lassen, gehören ebenso dazu, wie diejenigen, die durch eigenwillige Behauptungen und Aktionen Aufmerksamkeit erheischen wollen. Solche Menschen stellen sich selbst in den Mittelpunkt. Ihr Ego muss gesehen, gehört und wahrgenommen werden. Applaus, Ansehen und Prestige ist ihnen am wichtigsten. Vor Zweitausend Jahren, in der Bibel, wird solches Verhalten schon kritisiert. Unsere Motivation etwas zu sagen oder zu tun, soll nicht von dem zu erwartenden Lohn und dem höheren Ansehen abhängen, sondern weil es für alle gut ist.
Der „Aschermittwoch“ ist eine Chance, das übersteigerte Ego, unser falsches Selbst, das in Spuren in jedem von uns steckt, durch unser wahres Selbst mehr und mehr zu ersetzen. Unsere „Sucht“ nach Ruhm, Anerkennung und Ehre, nach Lob und Beifall, nach den ersten Plätzen, kann durch den Blick auf unsere Wirklichkeit geheilt werden. Das alte Ritual der Aschenbestreuung lässt uns erfahren, dass wir vergänglich sind. Es sagt, dass „wir aus Staub sind und zum Staub zurückkehren werden.“
Die Asche, mit der man bezeichnet wird, stammt aus den Palmzweigen des vergangenen Jahres. Das äußerliche Lob, die nach außen getragene Rechtschaffenheit, die zur Schau gestellten Erfolge und unsere Vorstellung alles „im Griff“ zu haben, werden gleichsam verbrannt und es wird uns vor Augen geführt, was davon übrig bleibt: Asche.
So wird deutlich, was wirklich zählt: Unser wahres Selbst, wer wir wirklich sind. Manchmal spüren wir es, wenn wir getragen und geliebt sind. Manchmal spüren wir es, durch unsere Verletzlichkeit und Sehnsucht.
Ehrlichkeit und Echtheit, Bescheidenheit und Nachdenken, Stille und Bitten können eine Hilfe sein auf unserm Weg zu unserem wirklichen, glücklichen und wahren Selbst.