Vom Ich zum Wir
Seit Jahren digitalisiert „Google" alle Arten von Büchern und Zeitschriften. Sucht man in diesen Texten nach den Worten: I and We (Ich und Wir), stellt man fest, dass seit den 60er Jahren We (Wir) stetig abgenommen und I (Ich) zugenommen haben.
Masken Rolle
An Fasching tragen wir gerne Masken. Da können wir unerkannt in Rollen schlüpfen und ausprobieren wie wir wirken, was wir bewirken.
Da können wir uns selber als ganz anderer spüren, da können wir uns hineinsteigern in neue, fremde Gefühle. Frische, ungewöhnliche Empfindungen wahrnehmen. Ausbrechen aus eingefahrenen festen alltäglichen Rollen. Wegkommen von all den Rollen die wir alltäglich spielen müssen.
In deinem Herzen zuhause
Ein Bekannter erzählte mir neulich eine kleine Begebenheit. Seine Tochter musste noch schnell mit ihrem 5-jährigen Sohn zum Einkaufen. Sie hatte den Kopf voll, dachte an das, was noch alles zu erledigen war, hatte Stress. Nachdem sie vom Supermarkt an ihr Auto zurückkam, vermisste sie ihren Autoschlüssel. Während sie nach ihm suchte schimpfte und jammerte sie vor sich hin. „Wenn´s so weitergeht, verlier ich noch meinen Kopf." Ihr Sohn hörte ihr aufmerksam zu. Später, nachdem sie den Schlüssel gefunden hatte, ihr Zeug ins Auto geladen und nach Hause fuhren, sagte ihr Sohn zu ihr: „Mama, du darfst alles verlieren, bloß nicht dein Herz." „Warum", fragte seine Mutter zurück. „Weil ICH in deinem Herz bin" antwortete ihr Kind.
Das Kind spricht aus, was das wichtigste und wertvollste im Leben ist: Im Herzen eines anderen Menschen zuhause sein. Die Mutter wird erinnert, wie wichtig sie für ihren Sohn ist. Wie sehr er sie mag und braucht.
Ich denke es ist für jeden von uns schön, wenn man füreinander wichtig ist und im Andern sein darf. Man spürt es, wenn man im Herzen des Andern zuhause ist, wenn einem verständnisvoll, wertschätzend zugehört wird. Man sieht es, dass man im Andern zuhause ist, wenn Ehepartner, Freunde oder Arbeitskollegen füreinander da sind, wenn sie das Beste im Andern hervorlocken.
Wenn wir im Stress sind oder wenn Krisen unseren Alltag durcheinander bringen, dann fällt es uns schwer, füreinander da zu sein. Zur gleichen Zeit spüren wir auch, dass genau dann Familie, Freundschaft und verlässliche Beziehungen besonders wichtig sind.
Manchmal sehnen wir uns nach der guten alten Zeit zurück. Es soll alles wieder so sein wie früher. Dass das nicht geht, ist klar. Es bleibt uns nichts Anderes übrig, als sich zu besinnen und schrittweise seinen Alltag an dem auszurichten was wichtig ist. Wenn wir uns gegenseitig im Herzen tragen, wachsen wir als Gesellschaft zusammen und überwinden Krisen. Vielleicht ist unsere Zeit durch äußere physische Distanzierung besonders geeignet uns innerlich näher zu kommen. Schenken wir uns gegenseitig eine Heimat in unseren Herzen. Sicher finden wir dort auch Gott.
Familie: Ort, um zu wachsen und glücklich zu sein!
Wenn wir draußen in der Ferne Menschen sehen und sie entsprechend weit weg sind, können wir sie nicht erkennen. Wenn sie uns näher kommen, gelingt es uns zunehmend besser, zu erkennen wer sie sind.
Selbstüberschätzung
Von sich selbst überzeugt sein - selbstbewusst sein. Wissen, was man will und glauben, dass man Aufgaben, die sich einem stellen, gut lösen kann.
Über dem Durchschnitt liegen - besser zu sein als die Anderen. Besser zu sein als 50 % der Anderen ist etwas, das sich alle wünschen, auch weil es sich gut anfühlt.
Fragt man Männer, wie sie ihre Fahrkünste einschätzen, dann sagen 90%, dass sie überdurchschnittlich gute Autofahrer sind.
Mein Lebensbaum
Wir haben einen Garten mit 34 Obstbäumen. Als ich dieses Jahr die etwas verwilderten Bäume geschnitten habe, fiel mir auf, wie sehr die Äste dem Licht zugewachsen sind. Manche Äste schienen geradewegs hoch in den Himmel geschossen zu sein, sogenannte „Wasserschosser". Andere Äste, die in deren Lichtschatten wuchsen, schienen zu verkümmern. Mir wurde klar, die Äste standen zueinander in Konkurrenz um Licht.
Das tut weh!
Kinder verletzen sich schnell. Sie fallen vom Fahrrad und schürfen sich auf. Sie schneiden sich mit einem scharfen Gegenstand oder sie verbrennen sich die Finger. Immer reagieren wir darauf, indem wir ihre Wunden versorgen. Schneidet sich meine Tochter, holt sie sofort ein Pflaster und klebt es drauf. Schon kleine Kinder haben gelernt, dass körperliche Verletzungen schnell behandelt werden müssen.
Sage mir was du verehrst und ich sage dir was für ein Mensch du bist.
Was Menschen verehren, können wir daran ablesen, wie sie zu den Dingen in der Welt und ihren Mitmenschen stehen. Wir erkennen nicht nur an ihrem Reden, sondern auch an ihrem Tun, auf was sie Wert legen und woran sie sich orientieren.
Dem Menschen geht es gut, wenn es ihm so gehen darf, wie es ihm geht.
„Dem Kind geht es gut, wenn es ihm so gehen darf, wie es ihm geht“, sagt der dänische Familientherapeut Jesper Juul. Man könnte den Satz ausweiten und sagen, dem Menschen geht es gut, wenn es ihm so gehen darf, wie es ihm geht. Oder meinem Partner, meinen Freunden,… geht es gut, wenn es ihnen so gehen darf, wie es ihnen geht.
Dass es dem andern gut geht, ist - denke ich - das Ziel jeder menschlichen Begegnung.
Es steckt in dir
Antoine de Saint-Exupéry erzählt in „Der kleine Prinz" von einem verunglückten Piloten, der Besuch von einem kleinen Jungen bekommt und ihn bittet, ihm ein Schaf zu malen. Mehrere Malversuche schlagen fehl. Ihm gelingt es einfach nicht, den Jungen mit seinen Zeichnungen zufriedenzustellen, sie gleichen zu wenig den Vorstellungen des kleinen Prinzen von einem Schaf. Schließlich platzt ihm der Kragen und er malt eine Kiste und sagt: „In dieser Kiste ist dein Schaf." Der Zeichner ist verblüfft und ziemlich überrascht, dass der kleine Junge mit dem „Bild des Schafes" völlig zufrieden ist.
Helden des Alltags - Allerheiligen
Manche Menschen imponieren mir. Sei es wegen ihres Mutes, ihres Durchhaltevermögens, oder ihres Einsatzes für Gerechtigkeit.
Welche Menschen beeindrucken sie? Hilfsbereite Menschen? Menschen die bescheiden ihre Pflicht tun? Oder Mütter die alles für ihre Kinder tun?
Es will neu geboren werden in mir
Obwohl dieses Jahr Weihnachten nur unter besonders schweren Bedingungen gefeiert werden kann haben viele von uns die Erwartung nach einem schönen Weihnachten voll Nähe und familiärer Verbundenheit. Es ist ja nun schon so lange her, dass wir physische Distanz wahren. Wobei ich sagen muss, dass ich mich in dieser Zeit des äußeren Abstandhaltens manchen Menschen näher gefühlt habe als sonst.
Für mich stellt sich dieses Weihnachten die Frage, was ist mir eigentlich wichtig an diesem Fest, welche Erwartungen habe ich eigentlich an Weihnachten? Sind es die äußeren Dinge? Baum, Krippe, Essen, Gebäck, Wärme, Lichter, … Oder sind es andere Sachen, die ich mit Weihnachten verbinde? Familie, Weihnachtslieder, Gottesdienst, Verwandtschaft, … Oder die geheimnisvolle Atmosphäre, die Stimmung der Heiligen Nacht? Oder die schönen Erinnerungen an meine Kindheit?...
Dieses Jahr ist vieles nicht möglich. Das könnte uns dazu bringen, mehr auf den Kern von Weihnachten zu schauen: Da geht es nämlich um die Geburt Jesu. Darum, dass dieses Kind Rettung verspricht.
Entscheidend dabei ist, dass Christus nicht nur in Bethlehem geboren wurde, sondern auch in jedem von uns. Damit er in uns zur Welt kommen kann, kommt es darauf an, auf das zu hören, was zaghaft in mir anklopft, wahrzunehmen was da ist und in mir ins Leben kommen will. Es kommt darauf an, auf das zu achten, was klein und schwach ist in mir und Beachtung und Hilfe braucht. Etwas das sich anfühlt, wie geliebtes Kind Gottes zu sein. Das Bewusstsein der Geschwisterlichkeit und der Verbundenheit mit allem was ist.
Christ will gerade dort geboren werden, wo etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Wo etwas falsch läuft, wo Ungerechtigkeit, Ablehnung und Orientierungslosigkeit herrscht. Christus kommt da fassbar, körperlich greifbar in unsere Welt, wo wir uns entfremdet sind.
Dort, wo es Risse und Brüche gibt, kann er eindringen, hineinscheinen. Ursprünglichkeit, unverbeulte unverdrehte Wirklichkeit kommt zum Vorschein. Vergrabene Wünsche, versteckte Sehnsüchte werden sichtbar.
Öffnen wir uns den Zugang zu dieser Wirklichkeit in uns. Schauen wir auf das Kind, das in uns geboren werden will. Das tiefen inneren Frieden und wahre Freude in unsere Welt bringen will.
All Saints - Allerheiligen
Stell dir vor, du kommst in den Himmel und vor dem Eingang steht Petrus und fragt dich, warum er dich in den Himmel lassen sollte. Du überlegst und suchst nach Gründen. Du überlegst, was alles passen könnte. Du versuchst dich an das Gute, das du getan hast, zu erinnern. Du denkst an deine eigenen Leistungen und beginnst zaghaft aufzuzählen.
Bei all dem fällt dir der wichtigste Grund, warum du in den Himmel kommen solltest, nicht ein, vielleicht denkst du, an den eigentlichen Grund auch gar nicht. Den, hast du vor lauter, an dich selbst denken, vergessen. Der alles und wirklich entscheidende Grund ist die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes.
Sie ist es auch, die dich gewollt und erdacht hat. Sie ist es, die dein Glück will.
Firmritus
Wie sieht der Firmritus aus ?
Es gibt mehr!
In der Verfassung Amerikas wurde ein ganz besonderes Grundrecht verankert: Das Recht des Strebens nach Glück. Begründet wurde dies damit, dass alle Menschen dieses Naturrecht von ihrem Schöpfer empfangen haben. Bei uns in Deutschland gibt es das nicht. Das hindert uns aber nicht, nach Glück zu streben. Wenn es in unserer Natur liegt, auf Glück hin geschaffen zu sein, dann streben wir danach.