Feste feiern
Advent heißt Ankunft. Advent meint warten auf die Ankunft des Herrn, des Retters. An Weihnachten soll er kommen. In dieser geweihten, Heiligen Nacht. Wir warten auf Rettung. Warten kennt jeder von uns.
Man kann auf etwas Schönes warten oder auf etwas weniger schönes. Man muss mal an der Kasse warten, beim Arzt oder auf den Handwerker. An der Kasse müssen wir warten bis wir dran kommen.
Du sollst dir kein Bild von Gott machen! Mit diesem Argument könnte man sofort aufhören mit Religion, Theologie, Glaube und Kirche. Es ist schon richtig, wenn wir uns kein Bild von Gott machen, mit der Betonung auf „machen“, sondern uns das Bild von diesem andern, von Gott selbst geben lassen.
Es geht also darum zu hören was Gott von sich sagt, es geht darum zu sehen, was er von sich zeigt und wie er sich zeigt. Und da ist für Christen die erste Adresse Jesus der Christus.
„Dem Kind geht es gut, wenn es ihm so gehen darf, wie es ihm geht“, sagt der dänische Familientherapeut Jesper Juul. Man könnte den Satz ausweiten und sagen, dem Menschen geht es gut, wenn es ihm so gehen darf, wie es ihm geht. Oder meinem Partner, meinen Freunden,… geht es gut, wenn es ihnen so gehen darf, wie es ihnen geht.
Dass es dem andern gut geht, ist - denke ich - das Ziel jeder menschlichen Begegnung.
Der 6. Januar ist das Fest der Erscheinung des Herrn, vielerorts auch Dreikönigsfest genannt. Dabei gehen Kinder als Sternsinger von Haus zu Haus, bringen den Segen Christi und sammeln für die jungen Kirchen.
Sie schreiben mit Kreide die Anfangsbuchstaben Christus Mansionem Benedicat (Christus segne dieses Haus) auf die Türbalken, zwischen die Jahreszahl (20 C+M+B 10).
Gott ist oft weit weg. Eine Beziehung zu ihm aufzubauen ist schwer.
Vor allem liegt es daran, dass er nicht erfahrbar ist, dass wir ihn nicht erleben, spüren und fassen können. Oder, dass das Leben auch ohne ihn genauso gelingt oder auch nicht. Auch scheint sich nichts zu ändern, ob wir nun mit ihm zu leben versuchen oder ohne ihn.
An Palmsonntag zieht Jesus in Jerusalem ein. Die Leute gehen vor ihm her und legen aus ihren Kleidern und Zweigen eine Art „roten Teppich" vor ihm aus. Sie bereiten Jesus einen grandiosen Empfang. Jubeln ihm zu und rufen „Hosanna“, das heißt: Rette uns, hilf uns! Das ist nur eine Woche vor den Rufen „Kreuzige ihn“ und vor seinem gewaltsamen Tod.
Offensichtlich bestanden gewaltige Differenzen zwischen den Erwartungen der begeisterten Menge und dem was Jesus ihnen gab.
Der Name des Festes Christi Himmelfahrt oder wie er in der Schweiz genannt wird: „Auffahrt“ legt unsere Vorstellung vom Inhalt dieses Festes ziemlich stark fest.
Er suggeriert, dass Christus, wie mit einem Fahrstuhl in den Himmel hinaufgefahren ist. Früher - und heute wieder belebt - wurde in einigen Gemeinden die auferstandene Christusfigur beim Gottesdienst mit Seilen durch ein Loch im Kirchenchor hinaufgezogen.
Natürlich diskutieren wir jedes Jahr über Sinn und Unsinn von einzelnen Gedenk- oder Feiertagen. Der Muttertag, gibt Anlass zur Diskussion.
Vor allem dann, wenn damit der Kauf von Geschenken verbunden ist. Durchschnittlich gibt jeder Deutsche 25 Euro für Muttertags Geschenke aus. Dabei wächst beispielsweise der Umsatz für Schnittblumen in der Woche vor dem Muttertag auf 130 Millionen Euro.
Wenn ich innerlich in Ruhe komme, fällt mir vieles ein was in meinem Leben, was heute, was vergangene Woche, so alles war. Erinnerung kann angenehm und schmerzlich sein. Manches ist sehr schnell vergessen. Anderes wiederum kriegt man nicht aus dem Kopf, aus dem Bauch und aus dem Herz. Der bloße Wille kann da wenig ausrichten.
Erinnerung ist etwas ganz Persönliches (und ebenso etwas Gesellschaftliches).
Christi Himmelfahrt, ein Fest, von dem man kaum noch Sinn und Bedeutung kennt. Der Name des Festes hilft auch nicht viel weiter. Er kann sogar auf eine falsche Fährte führen. Man stellt sich zu schnell eine räumliche Fahrt nach oben vor. Das passte zwar zum damaligen, aber nicht zum heutigen Weltbild. Doch, was kann uns dieses Fest heute sagen? Was war das Anliegen der biblischen Autoren?
Für viele der schönste Monat im Jahr.
Für Christen kann die aufblühende Natur zum Boten, zum Zeichen für das strahlende Leben sein.
Leben ist die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens. Jesus hat den Tod überwunden und das wirkliche Leben gebracht.