Manchmal tut es gut auf das eigene Leben mit Abstand und ohne Alltagsstress zurückzublicken. Nicht nur um Kurskorrekturen anzubringen, sich neu auszurichten, sondern auch um Zufriedenheit und Glück zu erfahren. Dafür braucht man Zeit um seine Blickrichtung zu ändern. Inneren Freiraum um ehrlich und echt die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Schließlich auch - und das scheint mir das Wichtigste zu sein -  den liebevollen Blick auf  sich selbst.

Ein schönes Lied, eine schöne Landschaft, ein schönes Gedicht, eine schöne Geschichte, etwas Schönes genießen. Sich auf Schönes einzulassen braucht Zeit, oft kein Geld. Was ist für mich schön? Schönes versetzt in Staunen, macht ganz aufmerksam, auch achtsam. Schönheit ist eigentlich etwas ganz Persönliches. Was ich schön finde, muss der andere nicht unbedingt als schön empfinden. Schönheit hat mit mir und meiner Geschichte zu tun.

Wollen wir glücklich werden, dann gibt es ein einfaches Rezept: Vergleiche dich nicht mit Anderen! Kierkegaard meinte: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit"

Ist das so? Und wenn ja, warum? Es könnte doch daran liegen, dass die Anderen meist nur die positiven und schönen Seiten ihres Lebens zeigen.

Heute ist es einfach sich vorteilhaft darzustellen. Man macht mit dem Handy mehrere Bilder und löscht diejenigen, auf denen man keinen guten Eindruck macht. Man postet und teilt nur ausgewählte Bilder: Die beeindruckenden Bilder von sich, von der tollen Umgebung, der Location in der man sich aufhält, bis hin zum leckeren Essen.

Beispielsweise werden bei Urlaubsfotos nur die attraktiven Bilder geteilt. Von der mühevollen zehn Stunden dauernden staureichen Anreise erfährt man nichts, vom Gedränge am Pool und dass das Zimmer nicht so schön war.

Wenn man all die coolen Dinge der Andern sieht, aber nie die schwere, belastende Seite, denkt man, dass die andern das Glück gepachtet haben. Denn bei sich, im eigenen Leben, sieht man beide Seiten, die schöne aber auch die schwere, anstrengende Seite.

Wenn wir von Andern nur das Tolle sehen, bei uns Selbst aber das Schöne und das Negative führt das unweigerlich, aufgrund der einseitigen Wahrnehmung zu Unzufriedenheit.

Es wäre gut, wir würden weniger die gestellten Glanzlichter der andern betrachten, und dafür mehr die Glücksmomente des eigenen Lebens. Das würde zu mehr Zufriedenheit führen.