Antoine de Saint-Exupéry erzählt in „Der kleine Prinz"  von einem verunglückten Piloten, der Besuch von einem kleinen Jungen bekommt und ihn bittet, ihm ein Schaf zu malen. Mehrere Malversuche schlagen fehl. Ihm gelingt es einfach nicht, den Jungen mit seinen Zeichnungen zufriedenzustellen, sie gleichen zu wenig den Vorstellungen des kleinen Prinzen von einem Schaf. Schließlich platzt ihm der Kragen und er malt eine Kiste und sagt: „In dieser Kiste ist dein Schaf."  Der Zeichner ist verblüfft und ziemlich überrascht, dass der kleine Junge mit dem „Bild des Schafes"  völlig zufrieden ist.

Menschen die überheblich und eingebildet sind, die immer alles besser wissen und sich für bessere Menschen halten finde ich schwierig. Menschen die in Diskussionen immer Recht haben wollen und nur ihre Meinung gelten lassen, gehören ebenso dazu, wie diejenigen, die durch eigenwillige Behauptungen und Aktionen Aufmerksamkeit erheischen wollen. Solche Menschen stellen sich selbst in den Mittelpunkt. Ihr Ego muss gesehen, gehört und wahrgenommen werden. Applaus, Ansehen und Prestige ist ihnen am wichtigsten. Vor Zweitausend Jahren, in der Bibel, wird solches Verhalten schon kritisiert. Unsere Motivation etwas zu sagen oder zu tun, soll nicht von dem zu erwartenden Lohn und dem höheren Ansehen abhängen, sondern weil es für alle gut ist.

Manche Menschen imponieren mir. Sei es wegen ihres Mutes, ihres Durchhaltevermögens, oder ihres Einsatzes für Gerechtigkeit.

Welche Menschen beeindrucken sie? Hilfsbereite Menschen? Menschen die bescheiden ihre Pflicht tun? Oder Mütter die alles für ihre Kinder tun?

In den Ostkirchen wird das Fest „Darstellung des Herrn", das frühere „Mariä Lichtmess" „Fest der Begegnung"  genannt.

Verständlich und klar wird in diesen Kirchen gesagt, worum es bei diesem Fest geht: Um die Begegnung mit Jesus Christus. Simeon und Hanna begegnen dem neugeborenen Jesus. Sie erfahren ihn als Heil, als vollkommen zutreffende Antwort auf ihre Sehnsüchte, als ihr ganzes Dasein erfüllende Antwort, als „Licht", das ihre Gesichter erstrahlen lässt.

Obwohl dieses Jahr Weihnachten nur unter besonders schweren Bedingungen gefeiert werden kann haben viele von uns die Erwartung nach einem schönen Weihnachten voll Nähe und familiärer Verbundenheit. Es ist ja nun schon so lange her, dass wir physische Distanz wahren. Wobei ich sagen muss, dass ich mich in dieser Zeit des äußeren Abstandhaltens manchen Menschen näher gefühlt habe als sonst.

Für mich stellt sich dieses Weihnachten die Frage, was ist mir eigentlich wichtig an diesem Fest, welche Erwartungen habe ich eigentlich an Weihnachten? Sind es die äußeren Dinge? Baum, Krippe, Essen, Gebäck, Wärme, Lichter, … Oder sind es andere Sachen, die ich mit Weihnachten verbinde? Familie, Weihnachtslieder, Gottesdienst, Verwandtschaft, … Oder die geheimnisvolle Atmosphäre, die Stimmung der Heiligen Nacht? Oder die schönen Erinnerungen an meine Kindheit?...

Dieses Jahr ist vieles nicht möglich. Das könnte uns dazu bringen, mehr auf den Kern von Weihnachten zu schauen: Da geht es nämlich um die Geburt Jesu. Darum, dass dieses Kind Rettung verspricht.

Entscheidend dabei ist, dass Christus nicht nur in Bethlehem geboren wurde, sondern auch in jedem von uns. Damit er in uns zur Welt kommen kann, kommt es darauf an, auf das zu hören, was zaghaft in mir anklopft, wahrzunehmen was da ist und in mir ins Leben kommen will. Es kommt darauf an, auf das zu achten, was klein und schwach ist in mir und Beachtung und Hilfe braucht. Etwas das sich anfühlt, wie geliebtes Kind Gottes zu sein. Das Bewusstsein der Geschwisterlichkeit und der Verbundenheit mit allem was ist.

Christ will gerade dort geboren werden, wo etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Wo etwas falsch läuft, wo Ungerechtigkeit, Ablehnung und Orientierungslosigkeit herrscht. Christus kommt da fassbar, körperlich greifbar in unsere Welt, wo wir uns entfremdet sind.

Dort, wo es Risse und Brüche gibt, kann er eindringen, hineinscheinen. Ursprünglichkeit, unverbeulte unverdrehte Wirklichkeit kommt zum Vorschein. Vergrabene Wünsche, versteckte Sehnsüchte werden sichtbar.

Öffnen wir uns den Zugang zu dieser Wirklichkeit in uns. Schauen wir auf das Kind, das in uns geboren werden will. Das tiefen inneren Frieden und wahre Freude in unsere Welt bringen will.

 

Stell dir vor, du kommst in den Himmel und vor dem Eingang steht Petrus und fragt dich, warum er dich in den Himmel lassen sollte. Du überlegst und suchst nach Gründen. Du überlegst, was alles passen könnte. Du versuchst dich an das Gute, das du getan hast, zu erinnern. Du denkst an deine eigenen Leistungen und beginnst zaghaft aufzuzählen.

Bei all dem fällt dir der wichtigste Grund, warum du in den Himmel kommen solltest, nicht ein, vielleicht denkst du, an den eigentlichen Grund auch gar nicht. Den, hast du vor lauter, an dich selbst denken, vergessen. Der alles und wirklich entscheidende Grund ist die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes.

Sie ist es auch, die dich gewollt und erdacht hat. Sie ist es, die dein Glück will.

Sehnsucht ist etwas das jeder von uns kennt. Wir kennen Sehnsucht nach Glück, nach Gerechtigkeit, nach Zugehörigkeit, …

Die Sehnsucht ist in unserem Wesen grundgelegt. Wir können nicht allein leben. Etwas in uns sucht immer. Wir sind ausgerichtet auf „etwas“ Anderes hin. Wir sind nur mit „etwas“ Anderem „ganz“. Wir sind sozusagen ein Teil von etwas Größerem.

Wenn man Probleme kennt und klar weiß, was man tun muss, um die Probleme zu lösen und es trotzdem nicht gelingt sie anzugehen, steht man vor einem harten Problem. In so einer Situation stecken wir. Beispiele sind, dass zu wenige bereit sind sich impfen zu lassen oder die Klimakrise. Seit Monaten gibt es die Situation, dass man durch Überzeugungsarbeit alle dazu bringen will, sich impfen zu lassen. Und wieder und wieder hören wir, es soll keine Impfpflicht geben. Aber man kommt nicht mit notwendiger Geschwindigkeit voran. Man will diesen Pfad der Freiwilligkeit nicht verlassen. Man müsste sagen, dass man sich am Anfang falsch entschieden hat und sich mit hohem Ernst festgelegt hat keine Impfpflicht einzuführen. Seine Überzeugung aufzugeben ist nicht einfach. Zu sagen, dass man in die falsche Richtung gegangen ist, ist schwer.