Von sich selbst überzeugt sein - selbstbewusst sein. Wissen, was man will und glauben, dass man Aufgaben, die sich einem stellen, gut lösen kann.

Über dem Durchschnitt liegen - besser zu sein als die Anderen. Besser zu sein als 50 % der Anderen ist etwas, das sich alle wünschen, auch weil es sich gut anfühlt.

Fragt man Männer, wie sie ihre Fahrkünste einschätzen, dann sagen 90%, dass sie überdurchschnittlich gute Autofahrer sind.

Auch halten sich französische Männer zu ca. 85% für überdurchschnittlich gute Liebhaber – obwohl dies rechnerisch eigentlich gar nicht möglich ist, denn es können sich logischerweise nur 50 % für überdurchschnittlich (Median) halten!

Sich selbst zu überschätzen, zu glauben, dass man viel besser ist als die Konkurrenz, ist weit verbreitet. Das Problem ist dabei nicht, dass man das eine oder andere nicht so gut kann, sondern, dass man denkt, man kann es besser als die meisten anderen. Besser zu sein, als der Durchschnitt, bedeutet immer: Vergleich mit anderen, Orientierung am Anderen. Sich vergleichen führt dazu, dass man sich, seine Fähigkeiten und seinen Wert von anderen abhängig macht. Je nachdem, mit wem man sich vergleicht, schwankt das eigene Selbstwertgefühl, ist labil. Wenn man sich selbst „größer“ als seine Mitmenschen sieht, kommt dies einer relativen Geringschätzung der Anderen gleich. Überheblichkeit - die man selbst nicht erkennt - wirkt sich dann negativ auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aus, wenn man die Anderen zu wenig wertschätzt, zu wenig achtet und sie als nicht kompetent einschätzt. 

Wir überschätzen uns deshalb „gerne“, weil wir wichtig und wertvoll sein wollen. Vielleicht ist diese „Neigung“ gottgegeben und vielleicht ist darin auch unsere „Ausrichtung“ auf Gott hin grundgelegt.

Wenn wir vor Gott alle gleich wertvoll und wichtig sind, brauchen wir uns nicht miteinander zu vergleichen. Wir müssen nicht besser sein als andere, denn Gott liebt uns unermesslich und bedingungslos. So sehr, dass die Ewigkeit nicht ausreicht, um seine Liebe zu erfassen.