Wohl jeder kennt die Situation, man nimmt sich etwas vor und  merkt dann, dass es gar nicht so einfach ist, seinen Vorsatz durchzuhalten. Sei es beim Sport oder beim Lernen, sei es beim Arbeiten oder in Beziehungen, oft wollen wir das Gute und tun das Schlechte. Manche nehmen sich schon deshalb nichts vor, denn sie wissen, dass es nicht klappen wird.

Offensichtlich gibt es einen Gegensatz zwischen unserm „Wollen“ unserm Geist und unserm Körper, unser´m „inneren Schweinehund“.

Paulus schreibt an die Römer (7,15):“Ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.“

Oder in seinem Brief an die Galater (5,17) schreibt er: „…Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.“

Am bekanntesten ist die Redewendung „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." (Mt 26,41)

Nicht nur in der christlichen Tradition wird von diesem Spannungsverhältnis zwischen „Körper“ und „Geist“ gesprochen, ja geklagt, sondern auch in anderen Traditionen. Ein bekanntes ist der antike römische Dichter Ovid: Er lässt Medea sprechen: „Ich sehe das Bessere, finde es gut – und strebe doch nach dem Schlechteren“. Oder Sozialwissenschaftler wie Jonathan Haidt beschreiben ausführlich dieses Spannungsverhältnis. Schauen wir dieses Spannungsverhältnis etwas genauer an: