Beziehung nähren

Wie kann es gelingen, dass eine stabile, dauerhafte Beziehung eine nie endende Quelle von Freude und Glück, ist? Eine Form von Liebe, die nicht in erster Linie Opfer, Pflicht und Überwindung ist, sondern eine Quelle der Freude. Hier berühren wir das katholische Eheverständnis. 1. Wirsetzen hier an dem Punkt an, wo die Phase der Verliebtheit bis zur Neige genossen wurde, an der Stelle, wo der Liebesfilm, den wir durchlitten mit dem „happy end“ glücklich endet. Dort beginnt die eigentliche Liebe.  Wunderschöne Liebesfilme enden in aller Regel dann, wenn die Liebe beginnt oder beginnen sollte. Liebesfilme erzählen eine Geschichte die grundsätzlich problematisch ist, eine Geschichte in der, nachdem man den richtigen Patrtner gefunden hat, alles gelaufen ist. Bei Liebesfilmen kommt es nur auf die „richtige“ Person an, die man durch allerlei Missverständnisse und Schwierigkeiten hindurch, finden und erobern muss. (Bei sieben Milliarden Menschen eine unrealistische Aufgabe).

2. Ziel ist, nicht eine glückliche Beziehung, sondern eine glücklichere Beziehung. Es geht also allein um Wachstum, um Entwicklung, um Zunahme von Beziehungsqualität. Es spielt keine Rolle, wo wir aktuell stehen, auf welcher Entwicklungsstufe, sondern allein auf deren Verbesserung: Dass in einem Jahr unsere Beziehung besser ist, als heute und in zwei Jahren nochmals besser....

Was können wir lernen, was hat Gottman und viele andere Sozialwissenschaftler über glückliche, stabile Ehen gelernt?

1. Gemeinsame Zeit steht bei glücklichen Ehen ganz vorne. Deshalb muss das Ziel sein, zunehmend mehr Zeit miteinander zu verbringen. Zeit fürs gemeinsame Gespräch, Zeit für gemeinsame Unternehmungen.

Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn man schöne Dinge miteinander erlebt.

Einfache Ideen sind: gemeinsames Essen, Singen, Sport, Kino, Theater, Wandern, Spiel, Arbeiten, gemeinsame Projekte, …

Manche glückliche Paare haben gemeinsame Abende oder Wochenenden oder Urlaube,… die sie fest in ihrem Terminkalender eingetragen haben.

2. Ein weiterer Punkt ist die Unterstützung des Partners, seiner Ziele, seiner Projekte, seiner Stärken. Wahrnehmen seiner Hoffnungen und Wünsche, seiner Träume und Neigungen um dann zu helfen, dass sie in Erfüllung gehe. Interesse haben an den Projekten und Aufgaben des Partners, Zuhören und aktiv Ideen entwickeln, wie seine Ziele erreicht werden können. So dass er im Partner den stärksten Förderer bei der Umsetzung seiner Projekte hat.

                Zwei Aspekte sind dabei wichtig: zum einen die genaue Wahrnehmung des Partners

                Zum andern: dass sich die Partner zeigen, dass sie etwas von sich mitteilen.

Vielleicht ist der Hinweis angebracht, dass sich Männer mehr outen, mehr von sich mitteilen sollten. Und dass Frauen mehr die Projekte des Mannes unterstützen sollten. (Vielleicht gibt es da Entwicklungsbedarf)

3. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Wertschätzung und Bewunderung des Partners. Wir schauen nach dem was gut und toll ist am Partner. Wir sehen Möglichkeiten im Partner, die er selbst vielleicht noch gar nicht sieht. Wir schaffen so quasi eine neue Wirklichkeit.

Das Gegenteil wäre Verachtung und Missachtung. Also dass wir nur das Schlechte am Partner sehen und ihn auch so behandeln. Gut ist es wenn wir unsere Achtung ausdrücken: Sagen.

4. Ein nächster wichtiger Aspekt ist unsere Zuwendungslust. Wir drehen uns nach dem Partner um, schauen ihn an, hören ihm zu, freuen uns an ihm. Wenden uns ganz dem Partner zu, ohne nebenher etwas anderes zu tun, ohne Medien die ablenken.

5. Gut ist es für die Beziehung, wenn wir Freude teilen. Uns aktiv und konstruktiv mitfreuen am Erfolg des Partners.

6. Erfolgreiche Partnerschaften streiten sachlicher, werden nicht gleich persönlich. Sie schieben die Schuld nicht ständig auf den andern. Sie drücken manchmal spontan ihre persönliche Zuneigung und Verbundenheit aus. Auch mitten im Streit. Sie haben die Gewohnheit, auch beim Streit Grenzen einzuhalten. Sie können sich versöhnen.