Sich niedergeschlagen fühlen, zu viel am Hals haben, allein die Verantwortung tragen müssen, Entscheidungen treffen müssen, unter Stress leiden,…
Befragungen zeigen, dass über 80 Prozent der Menschen über häufigen Stress und Erschöpfung klagen. Häufig fühlen sich schon junge Menschen überfordert und leiden unter Konkurrenzkampf. Manche ältere Menschen klagen über die schnellen Veränderungen der Technik und dem öffentlichen Leben. Menschen, die im beruflichen Arbeitsleben stehen, leiden unter der Anforderung schneller sein zu müssen als die Anderen, sie klagen über ständigen Termindruck.
So haben es Erschöpfung und Stress an die Spitze der psychischen Beschwerden geschafft.
Und wer kennt es nicht, leer, „er-schöpft“, leer geschöpft zu sein?
Wenn ich erschöpft bin, nehme ich meine Bedürfnisse wie Hunger, Schlaf oder Kälte intensiver wahr. Gleichermaßen reagiere ich emotional stärker: Ich werde schneller wütend, traurig oder ärgerlich. Ebenso wird meine Willenskraft schwächer: So spüre ich Versuchungen stärker, Vorsätze kann ich nicht einhalten, ich vernachlässige mich und meine Aufgaben.
Vergleichen wir unsere Willenskraft mit unserer Muskelkraft: Wenn wir unsere Muskeln überfordern, wissen wir sofort was wir tun müssen: Entspannen, Energie tanken, schlafen, ausruhen,…
Ähnlich müssen wir es machen, wenn unsere Willenskraft nachlässt beziehungsweise wenn wir uns seelisch erschöpft fühlen:
Seine Gedanken ordnen, unerledigte Dinge auf seine „To-do-Liste“ schreiben, Streichen von widersprüchlichen Zielen, nicht grübeln, sich keine Gedanken über die Vergangenheit machen bzw. sich mit seiner Vergangenheit versöhnen, sich realistische Ziele setzen, sich nicht überfordern,…
Sich regelmäßigen ausreichenden Schlaf gönnen, Zeiten der Ruhe und Stille einplanen, meditieren, beten,…
Sich körperlich bewegen, sich gesund ernähren, gute Gewohnheiten, Rituale und Hobbies pflegen,…
Tun, was man gerne tut, sich nicht mit anderen vergleichen, auf sich schauen, das Positive im eigenen Leben sehen, die kleinen Freuden des Alltags wahrnehmen und genießen.
Wir kennen viele solcher Erholungsmaßnahmen. Wirkungsvoll sind sie nur, wenn wir sie praktizieren. Zuerst fällt uns das Tun zwar schwer, doch nach einiger Zeit blühen wir auf. So wie die Natur um uns, kann auch unser Inneres aufblühen und wachsen. Vielleicht regen uns der Blumenduft, das frische Grün und die zarte Knospen an, auch innerlich aufzublühen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Blütenpracht in der Natur und in Ihrem Inneren genießen und sich daran erfreuen können.