Untersuchungen zeigen, dass das Fehlen von verlässlichen, stabilen Beziehungen im Gehirn die gleichen Zentren aktiviert, wie beim Zufügen von Schmerz. Wird ein Mensch von der Gemeinschaft, Familie, Clique oder vom Klassenverband ausgeschlossen, dann reagiert sein Schmerzzentrum auf gleiche Weise wie bei physisch zugefügtem Schmerz.
Ist der Mensch einsam, wird er gemobbt, dann reagiert sein Schmerzzentrum und er versucht sich zu wehren.
Der ganze Körper wird in den Aktivitätsmodus versetzt, er wird für den Kampf bereit gemacht. Er wird aggressiv. Hat dieser Kampf keine Aussicht auf Erfolg, führt dies zu Angst, Resignation und schließlich zur Depression.
Ein Hauptanliegen Jesu war es, die Ausgegrenzten wieder in die Gemeinschaft zurückzuholen: Wenn er Kranke und Aussätzige heilte, dann fand Gemeinschaft statt; wenn er bei
Sünder zu Besuch war, dann fand Integration statt; wenn er mit Außenseitern aß, dann zeigte sich seine Beziehung stiftende Art. Gemeinschaft, Solidarität und persönliche Nähe, vor allem mit den an den Rand gedrängten, ist so zu einem Markenzeichen für Jesus geworden.
Brot ist ein griffiges Bild für diese integrative Kraft Jesu. Wenn sich Jesus selbst als das „Brot“ des Lebens bezeichnet, dann drückt dies aus, dass wir nur dann leben können, wenn wir dieses „Brot“ haben.
Menschen die konstruktiv, positiv, wertschätzend, aktiv, interessiert und verlässlich miteinander umgehen, sind so „Brot“ des Lebens. Wenn wir gute Beziehungen haben, wenn wir zu Jesus, zur Gemeinschaft, zur Familie und zu anderen dazugehören, wenn unsere Beziehungen von klein an verlässlich sind, wenn wir vertrauen können, uns nicht alleingelassen fühlen, dann haben wir dieses Brot, das wir zum Leben brauchen.
Sicher und stabil können Beziehungen aber letztlich nur sein, wenn sie von sicheren und stabilen Personen ausgehen. Beziehungen, die vom Himmel her kommen, von Gott, sind sicher, stabil und von Dauer. So ist Jesus das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn wir dieses Brot haben, brauchen wir nie mehr zu hungern.