Beziehungen zu anderen Menschen sind ungemein bedeutsam. Freiheiten nimmt man oft nicht war, wenn man sie hat.

Erst wenn man in einem Rollstuhl sitzt wird man feststellen, wie wichtig es war, gehen zu können. So auch bei den Beziehungen, erst dann wenn sie fehlen, wird einem bewusst, welch eine zentrale Rolle sie innehatten.

Untersuchungen zeigen, dass das Fehlen von verlässlichen, stabilen Beziehungen im Gehirn die gleichen Zentren aktiviert, wie beim Zufügen von Schmerz. Wird ein Mensch von der Gemeinschaft, Familie, Clique oder vom Klassenverband ausgeschlossen, dann reagiert sein Schmerzzentrum gleich wie bei physisch zugefügtem Schmerz.

Somit sprechen ethische Überlegungen gegen Ausgrenzung.

Uns fällt es jedoch schwer Ungerechtigkeit wahrzunehmen und entgegenzuwirken. Wir vermeiden Kontakt zu „Ausgesonderten“. Wir scheitern oft schon an den einfachsten Beziehungen zu geliebten Menschen. Unser christlicher Auftrag ist es jedoch sogar die zu lieben, die wir hassen. Dies stellt uns jeden Tag vor Herausforderungen und ist gar nicht machbar.

Eine perfekte Beziehung hält wohl, nach unserer christlichen Auffassung, nur Jesus ein. Er liebt gerade die „Gehassten“ und Ungeliebten.

Wir können uns jeden Tag neu bemühen nicht nur auf die eigenen Vorteile von Beziehungen zu achten, sondern gerade die zu pflegen, welche uns schwerfallen. Das ist ein großer Vorsatz, aber vielleicht können wir ihn ab und zu ansatzweise erfüllen.