Nun wollen wir mal sehen, wie die tatsächliche Verteilung des Vermögens aussieht:
20% der Reichsten |
20% |
20% |
20% |
20% der Ärmsten |
84,4% |
11,3% |
3,9% |
0,2% |
0,1% |
Tatsächlich besitzen die 40% der Ärmsten nur 0,3% des Vermögens. Das ist deutlich weniger als wir denken. Mit andern Worten: Wir wissen nicht wie groß die Armut wirklich ist. Wir unterschätzen die Verbreitung von Armut. Wie groß die Armut ist, ist uns nicht klar.
Gehen wir einen Schritt weiter und fragen uns, wie für uns eine gerechte und faire Gesellschaft aussieht. John Rawls hatte die Idee, dass wir uns vorstellen sollten, wie für uns eine gerechte Gesellschaft aussehen würde, von der wir nicht wüssten, welchen Platz wir darin einnehmen würden. Wir sollen versuchen, uns eine Gesellschaft vorzustellen, die ohne unsere jetzigen Erfahrungen, die Erfahrungen einer bestimmten Position, wie sie aufgebaut sein müsste, um sie als fair bezeichnen zu können. Dieses Nichtwissen um unseren Platz in der Gesellschaft bezeichnet Rawls als „Schleier des Nichtwissens“. Wie sähe nach dieser Überlegung eine gerechte Gesellschaft aus? Wahrscheinlich würde man dann keine Gesellschaft wählen, in der es Leibeigene oder Sklaven gibt, in der ethnische oder religiöse Minderheiten verfolgt würden. Denn man wüsste ja nicht, ob man als Mitglied einer solchen Gruppen auf die Welt käme und sein Dasein fristen müsste. Oder, auf Armut angewandt, würde man keine Gesellschaft wählen, in der es absolute Armut gibt, denn man könnte ja nicht hinter den Schleier gucken und wüsste nicht, ob man vielleicht als völlig Armer starten müsste.
Nach solchen Überlegungen: Wie sollte das Vermögen verteilt sein? Schätzen sie ein, wie viel Vermögen sollten die Ärmsten besitzen
20% der Reichsten |
20% |
20% |
20% |
20% der Ärmsten |
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