Seit einiger Zeit frage ich mich, warum Christen in Europa nicht nur zahlenmäßig kleiner, sondern auch weniger wahrgenommen werden. Ihr Einfluss nimmt ab, ihre Stimme wird weniger gehört. Sicher fällt jedem von uns sofort ganz viel ein, warum das so ist. Mir fällt zum Beispiel ein, dass allzu häufig Christen ihr Christsein nicht wirklich leben: Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Demut, Orientierung an Gottes Geboten und Vertrauen werden weniger ernst genommen, gelten nicht mehr als absolute Richtschnur.

Was aber verlieren wir, verliert Europa, wenn die christliche Tradition ausgedünnt wird, wenn christliche Werte verloren gehen? Oder anders herumgefragt: Was können wir gewinnen durch Christus? Schauen wir auf Ihn, Christus, das Original. Eine kurze Szene: Jesus und seine Freunde gehen ins Haus von Simon, deren Schwiegermutter krank war. Sie lag im Bett. Sie sprechen über sie. Dann heißt es, dass Jesus zu ihr geht, sie an der Hand fasst und sie aufrichtet. Ergebnis: Das Fieber wich von Simon´s Schwiegermutter und sie sorgte für sie.

Wenn sich Christen an Jesus Christus orientieren, heißt das, dass sie wahrnehmen können, wo Hilfe gebraucht wird, dass sie auf Menschen, die in Not sind, zugehen und sie aufrichten können. Das sind folgende drei Schritte:

Der Erste: Zuhören können. Auf andere hören. Hinhören. Auf andere schauen. Andere in den Blick nehmen. Sich um das Wohl des andern kümmern.

Der Zweite: Auf Menschen zugehen. Besonders auf die Hilfsbedürftigen, die Niedergedrückten, auf jene die Nähe und Freundschaft suchen.

Der Dritte schließlich: Konkrete Hilfe leisten, Hand anlegen, etwas für den andern tun, ihnen nahe sein, sie aufrichten, sie „größer" machen.

Drei Schritte, gangbar in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Freizeit, … ein wertvoller Beitrag. Ein originell christlicher Beitrag. Ein Gewinn für unsere Gesellschaft.

Gehen wir diesen Weg?!