Feste feiern
Jesus kommt

Eine dritte Person bzw. Personengruppe ist bzw. sind neben den Sternforschern und den Schriftgelehrten König Herodes. Auch er war wie alle Herrscher der Antike sehr sternengläubig. Für ihn war es klar, dass die Sterne Recht haben. Dass der neue König geboren wurde. So ging es ihm nur um die Frage wo genau der neue König geboren wurde. Er hatte kein Glaubwürdigkeitsproblem, sondern das Problem der Konkurrenz. Er wusste entweder er oder ein anderer. Und er wollte auf keinen Fall seine Macht und Herrschaft abgeben. Er wollte der Herr über seinen Palast, (seine Paläste muss man bei ihm sagen,) über sein Reich bleiben. Als die Sternenforscher nach dem neugeborenen Messias fragten, hieß es, dass er erschrak und mit ihm ganz Jerusalem.
Advent heißt für ihn, dass eine andere Wirklichkeit ankommt. Für Herodes heißt Advent: da kommt etwas auf mich zu, das mein Selbstkonzept durcheinander bringt. Da werde ich infrage gestellt: Mein Herrschaftsanspruch, meine Macht mein Einfluss. Da wird mein Ego ernsthaft gefährdet. Wenn der neue König, der König des Friedens seine Macht antritt, dann wird die eigene Überheblichkeit angekratzt. Dann heißt es: Er oder ich. Dann muss man die künstlichen Stützen der Selbstherrlichkeit fallen lassen. Dann bekommt das Ego Vernichtungsängste. Dann stellt sich die Frage, wer oder was regiert mich. All das heißt auch Advent. Da kommt eine neue Wirklichkeit auf mich zu. Steht als Frage vor mir: Soll das Gute, der Friede, die Wahrheit, die Gerechtigkeit über mich regieren oder eben deren Gegenteil.
Interessant ist auch, dass wir selbst, dass die meisten Menschen, davon überzeugt sind, dass das Gute sein soll, dass die Botschaft der Gerechtigkeit, der Liebe, der Menschlichkeit glaubwürdig und überzeugend ist. Aber passt es in mein Lebenskonzept, mein Selbstbild? Wenn Gott mir nahe kommt, dann kann das auch ganz schön störend sein. Muss ich da nicht aus meinem Palast Ich heraus und Gott auf den Thron meines Lebens Platz nehmen lassen.
Muss ich mich dann nicht realistisch wahrnehmen, als das was ich wirklich bin: Niemand hat sich das Leben selbst gegeben, niemand kann sich das Leben selbst geben: Jeder von uns ist ein Geschenk, mir selber und den andern gegeben.
Auch mein Wert, meine Würde ist ein Geschenk, ein Geschenk eines Andern an mich? Auch Gelegenheiten sind mir gegeben. Chancen sind mir geschenkt. Die Luft die wir zum Atmen brauchen, das Licht damit wir sehen, uns geschenkt.