Ich möchte aber noch kurz den Blick lenken auf das heilende, auf das heile Land, den Heiland, auf Weihnachten.

Weihnachten

Eine Geburt ist immer etwas unfassbares geheimnisvolles, Himmlisches. Es ist ein Hereinbrechen, hereinkommen, von göttlichem, von Leben. Denn Gott ist das Leben, der der Leben schenkt. Und das Leben kommt als Kind zu uns sanft, zärtlich, unaufdringlich, hilfsbedürftig, ja ohnmächtig.

Das Kind das zur Welt kommt, wie überhaupt jedes Kind steht mit dem Wunsch da, ja mit der festen Erwartung, dass es auf der Welt fair zugehen soll, dass es keinen Hunger geben soll, dass niemand allein sein möge, dass es keine Unterschiede geben soll zwischen den Menschen. Kinder gehen davon aus, dass dies so sein muss. Sie haben keine vage Hoffnung, sondern die bestimmte Erwartung, dass es so sein muss, dass es nicht anders sein kann.

Doch wenn sie überlegen, wenn die Sternforscher in Betlehem ankamen oder die Hirten, was haben sie gesehen, und entsprach das, was sie gesehen haben ihren Erwartungen? Tatsächlich sahen sie nur ein Baby, und ihre Eltern. Nicht mehr. Das war alles!

Wenn sie dieses Bild noch etwas ausschmücken wollen, dann ist das was es dazu noch zu sagen gibt auch nicht erhebend: Ein kleines Dorf Betlehem, ein armer Haus, ein Stall, keine Hebamme, kein Arzt. Nichts was auf etwas Besonderes hinweist.

Doch die Hirten und die Sterndeuter, das waren übrigens die einzigen die nach Betlehem, zum Stall kamen, sahen darin mehr. Das ist bemerkenswert. Sie sehen wo es nichts zu sehen gibt. Sie knien sich nieder, wo man nichts Äußerliches an wunderbarem sieht.

Wie die alten Mystiker sagen: Wir haben 3 Paar Augen (Richard von Viktor und Hugo von Viktor)

Augen des Fleisches,

Augen des Verstands und

Augen des wirklichen Verstehens.

Es kommt unser inneres Verstehen, auf unsere Sehnsucht an.

Advent heißt Sehnsucht auf die Ankunft: das ist Advent.